Zwei Weggefährten im Zug

Gestern Abend saß ich im ICE auf der Heimfahrt von einem Kundentermin und habe ein Gespräch zwischen zwei Reisenden mithören dürfen, dessen Inhalt mich sehr betroffen macht.

Offensichtlich zwei Kollegen einer Firma, die sich darüber ausgetauscht haben, wie gereizt und explosiv ihr neuer Chef auf sie wirkt.

Es ist Mittwochabend und sie sind schon so demotiviert, dass sie nicht wissen, wie sie es bis zum Wochenende aushalten sollen.

Seit ihr neuer Chef die Abteilung übernommen hat, hat sich die Stimmung im gesamten Team negativ verändert. Die frühere Motivation ist weg, Besprechungen ziehen sich unglaublich in die Länge und enden meist ohne Ergebnisse.

Nun könnte ich sagen:

    • die zwei übertreiben ja ganz schön oder
    • da sollen sie sich halt mal wehren und ein Gespräch mit ihrem Vorgesetzen suchen oder
    • die sind halt überempfindlich.

Sicher ist von all dem etwas dabei.

Überzeugt bin ich jedoch davon, dass der Chef maximal im Stress ist. Und weil er es ist, infiziert er seine Mitarbeiter. 

Die Folgen davon können fatal sein. 

Man stelle sich vor, wie viel Zeit die Mitarbeitenden damit verbringen, sich über die neue Situation auszutauschen, anstatt mit Freude und Produktivität ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen. Wie viel kreatives Potenzial der Firma entgeht.

Wie viele Mitarbeitenden sich über kurz oder lang krank melden, weil sie der Situation nicht standhalten können. Wie sich das gesamte Team immer weiter herunterzieht, etc.

Äußere Bedingungen verursachen nun mal eine innere Ladung – diese Ladung ist verantwortlich für die Ergebnisse eines jeden einzelnen. Nicht nur bei den Mitarbeitenden sondern auch beim Chef!

Mit der Umsetzung des Wissen aus unserem Seminar Stresskompetenz würde es in jener Abteilung komplett anders aussehen.